Neue Leitlinie zur Rotatorenmanschetten­ruptur

Prof. Dr. med. Maurice Balke von der Sportsclinic Cologne ist Koautor der neuen Leitlinie zur Behandlung von Rotatorenmanschettenrupturen. Die vollständige Leitlinie ist online frei zugänglich und kann auf der Website der AWMF eingesehen werden: S2k-Leitlinie Rotatorenmanschettenruptur.

In Zusammenarbeit mit dem BVASK wurde eine kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen veröffentlicht. Demnach soll ein elektiver Eingriff bei degenerativen Läsionen in der Regel erst nach dem Scheitern einer konservativen Therapie erfolgen. Eine starre zeitliche Vorgabe für die Dauer der konservativen Behandlung besteht dabei nicht.

Akute Rupturen sowie symptomatische degenerative Rupturen, die keine Hinweise auf eine Humeruskopfkranialisierung oder fortgeschrittene Muskelatrophie zeigen, sollten hingegen zeitnah operativ versorgt werden.

Bei der operativen Behandlung zeigen arthroskopische Verfahren klare Vorteile gegenüber anderen Methoden – insbesondere im Hinblick auf ein geringeres postoperatives Schmerzniveau und eine deutlich niedrigere Komplikationsrate.

Einigkeit besteht zudem darüber, dass die sogenannte Fadenankertechnik als Standardverfahren bei arthroskopischen Operationen eingesetzt werden soll.

Die Dauer der postoperativen Ruhigstellung sollte individuell auf Basis der intraoperativen Stabilitätseinschätzung durch den Operateur festgelegt werden. Üblicherweise liegt sie zwischen drei und sechs Wochen. Eine frühzeitige, passive Mobilisation ist ausdrücklich erlaubt und führt langfristig nicht zu höheren Rerupturraten. Unterstützend kann auch eine CPM-Therapie zur Anwendung kommen.