Der „Golfer- oder Werferellenbogen“ ist eine Ansatzentzündung der langen Hand- und Fingerbeugemuskeln an der Innenseite des Ellenbogens. Ursächlich sind hierfür meist hohe oder ungewohnte Belastungen wie sie beim Sport auftreten können, aber auch monotone Alltagsbewegungen. Dabei entstehen kleinste Einrisse in den Sehnenansätzen, die sich bei fortbestehender Reizung zunehmend entzünden. Im Gegensatz zum Tennisellenbogen sind diese Ansatzentzündungen nur sehr selten Folge einer Erkrankung oder Instabilität des Ellenbogengelenkes.
Typische Beschwerden bei einem Golferellenbogen
Ein Patient mit Golferellenbogen berichtet typischerweise über allmählich zunehmende Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens. Insbesondere das Beugen von Hand und Fingern gegen Widerstand sowie der Faustschluss werden als unangenehm empfunden. Manche Patienten beschreiben bei ausgeprägter Symptomatik ein Schwächegefühl der Hand, so dass Gegenstände nicht festgehalten werden können und zu Boden fallen.
Konservative Therapie des Golferellenbogens
Der Golferellenbogen wird in der Regel konservativ behandelt. Durch kurzzeitige Ruhe des betroffenen Armes und entzündungshemmende Medikamente wird der Schmerz in der Akutphase gelindert. In der Folge stehen zur Behandlung des Golferellenbogens eine Vielzahl krankengymnastischer und physikalischer Therapiemöglichkeiten wie Querfriktionen, exzentrisches Training, Iontophorese, Stoßwellentherapie, Ultraschall, Kinesiotaping und eine Bandagenversorgung zur Verfügung. Es gilt zu beachten, dass der Sehnenstoffwechsel sehr langsam ist und somit Heilungszeiten von über 12 bis 16 Wochen die Regel sind.
Operative Therapie des Golferellenbogens
Die operative Therapie des Golferellenbogens ist erst nach Ausschöpfung sämtlicher konservativer Therapieansätze vorgesehen. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt an der Innenseite des Ellenbogens das chronisch entzündete Gewebe entfernt und die Unterarmbeugemuskulatur am Oberarmknochen reinseriert.
Nachbehandlung nach operativer Therapie des Golferellenbogens
Die Nachbehandlung nach operativer Therapie des Golferellenbogens beinhaltet die frühfunktionelle Mobilisation im schmerzfreien Bereich unter physiotherapeutischer Anleitung. Die Belastung des betroffenen Armes wird für ca. 6-8 Wochen reduziert.