Als Arthrose bezeichnet man die gemeinsame schmerzhafte Endstrecke von Überbeanspruchung, Fehlbelastung, Trauma, Stoffwechselstörung, Entzündung oder altersbedingtem Verschleiß des Gelenkknorpels. Über kleine Knorpelaufbrüche kann es im Verlauf zu großflächigen Knorpelablösungen und später frei liegende Knochenanteilen kommen. Der Gelenkspalt verkleinert sich und zusätzlicher Knochen wird angebaut (sog. Osteophyten). Dieser spannt die darüber liegende Gelenkkapsel was zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung führen kann.
Die Kombination von arthrotisch bedingten knöchernen Hindernissen und veränderten Weichteilverhältnissen sind die häufigste Ursache für eine Ellenbogensteife. Da die Kapsel des Ellenbogengelenkes nach Verletzungen durch einen Unfall oder eine Operation stark zu Vernarbung und Schrumpfung tendiert (Arthrofibrose), kann es auch unabhängig von Knorpelschäden zu einer sogenannten posttraumatischen Ellenbogensteife kommen. Diese betrifft dann meist den jungen Sportler.
Typische Beschwerden bei Ellenbogenarthrose / Ellenbogensteife
Leitsymptom der Ellenbogenarthrose sind Bewegungs- und Ruheschmerz. Auch kommt es zu Schwellungen, Überwärmung und gelegentlich zu einer sichtbaren Deformität des Gelenkes. Zudem berichten Patienten über ein spür- und hörbares Reiben, Knacken und gelegentlich wiederkehrende Blockaden des Gelenkes. Permanente Bewegungseinschränkungen des Armes werden von Betroffenen unabhängig vom Schmerz insbesondere in der Beugung als störend empfunden.
Konservative Therapie bei Ellenbogenarthrose / Ellenbogensteife
Zunächst erfolgt bei Ellenbogenarthrose und/oder –steife immer ein konservativer Therapieversuch. Durch antiphlogistische und analgetische Medikamente können die Entzündungsreaktionen und Schmerzen der Arthrose gelindert werden. Mit Hilfe einer intensiven Physiotherapie, speziellen Schienen und physikalischer Therapie wird die rein weichteilbedingte Bewegungseinschränkung verbessert.
Operative Therapie bei Ellenbogenarthrose / Ellenbogensteife
Liegen der Bewegungseinschränkung jedoch knöcherne Hindernisse zugrunde, besteht die Indikation für eine Arthroskopie des Ellenbogengelenkes zur Entfernung dieser Blockaden. Diese können über kleine Instrumente abgefräst oder –gemeißelt werden. Zudem sollten freie Gelenkkörper entfernt und Knorpelkanten geglättet werden, da diese ein Fortschreiten der Erkrankung begünstigen. Ebenso können bei erfolgloser konservativer Therapie der weichteilbedingten Bewegungseinschränkung über einen arthroskopischen Eingriff Verklebungen gelöst und die verkürzte Gelenkkapsel durchtrennt werden (Arthrolyse).
Nachbehandlung nach operativer Arthrolyse
Die sofortige physiotherapeutische Behandlung nach operativer Arthrolyse ist von großer Bedeutung um die wiedergewonnene Beweglichkeit zu erhalten. Diese muss unter Umständen unter Schmerzmitteleinnahme oder regionalen Anästhesieverfahren erfolgen. Gelegentlich ist die Anlage von beugenden oder streckenden Schienen notwendig.