Schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Schulter ohne erkennbare Ursache. Bei dieser Erkrankung der Schulter kommt es zu einer entzündlichen Schwellung und Verkürzung der Gelenkkapsel, die in verschiedenen Phasen abläuft. Auch wenn diese Erkrankung gehäuft bei Patienten mit Stoffwechselstörungen (insbesondere Diabetes und Schilddrüsenfunktionsstörungen) auftritt, ist die letztendliche Ursache nicht vollständig geklärt. Hormonelle Dysregulationen und Stoffwechselstörungen scheinen jedoch bei vielen Patienten eine wesentliche Rolle zu spielen. Aber auch sonst vollständig gesunde Patienten sind betroffen. Wichtig ist, dass diese eigenständige Erkrankung der Schulter nicht fälschlicherweise mit anderen geläufigeren Schulterproblemen verwechselt wird. Nicht selten wird ein „Impingement“ vermutet. Die klinische Untersuchung der Schulter bei einem erfahrenden Schulterspezialisten reicht fast immer aus, um die Diagnose zu stellen. Eine Fehlinterpretation der Befunde kann im Falle einer Operation in der akut entzündlichen Phase der Erkrankung schlimme Folgen für den Patienten haben.
Konservative Behandlung einer Schultersteife
In der akut entzündlichen Phase, die sich durch die im Vordergrund stehenden Schulterschmerzen bemerkbar macht, ist eine operative Therapie kontraindiziert. Auch die konservative Therapie unterscheidet sich von den üblichen Schultererkrankungen. Eine Physiotherapie ist oft schon zu aggressiv und kann im schlechtesten Fall die Beschwerden verstärken. Eine entzündungshemmende Therapie mit einem Cortisonpräparat ist häufig Therapie der Wahl. Nach Abklingen der entzündlichen Phase kann dann mit einer Manualtherapie im schmerzfreien Bereich begonnen werden.
Schulteropation bei Schultersteife
Wenn im Anschluß an die entzündliche Phase eine Bewegungseinschränkung bleibt, die sich auch unter manualtherapeutischer Therapie nicht rückläufig zeigt, kann eine Schulteroperation notwendig sein. Bei dieser arthroskopischen Operation wird die verkürzte und verdickte Kapsel durchtrennt und anschließend eine Narkosemobilisation durchgeführt. Dieser Eingriff an der Schulter sollte kurz stationär (3-4 Tage) eingeplant werden.
Nachbehandlung
Direkt nach dieser Operation muß die Schulter bewegt werden, damit die gelösten Strukturen nicht wieder verkleben. Dabei reicht es nicht aus 1-2 mal in der Woche zur Krankengymnastik zu gehen, vielmehr sollte der Patient mehrmals täglich (stündlich) Übungen durchführen. Eine adäquate Schmerztherapie ist in der ersten Phase nach der Operation essentiell, so dass wir empfehlen, einen Schmerzkatheter peri-operativ anzulegen.